VILLMAR-WEYER - Es sieht eigentlich ganz leicht aus. Schließlich sind die 18 Bahnen der Minigolfanlage hinter dem Restaurant "Wissegiggl" jeweils nur etwas mehr als vier Meter lang. Und doch ist es immer wieder eine Herausforderung, mit maximal sechs Schlägen den Ball präzise durch die Hindernisaufbauten zu bewegen und schließlich zu versenken.
"Wir haben uns für dieses Kleinformat der Minigolf-Anlage entschieden, weil die meisten Hobbyspieler von den klassischen Zwölf-Meter-Bahnen schlicht überfordert sind", erklärt Bauherr Carlos Merz. Die kleineren Bahnen lägen voll im Trend, damit der Spieler den Parcours bis zum Schluss mit uneingeschränkter Spielfreude erlebt. Die neue 18-Loch-Minigolfanlage auf Naturrasen ist umrahmt von Wald und Natur. Pyramiden, Salto, Doppelwelle oder Tunnel - jede der Pisten fordert die Geschicklichkeit der Spieler auf individuelle Weise heraus.
"Ich finde das Netz und das Labyrinth am schwierigsten", sagt der achtjährige Denny Hepp. Sein um ein Jahr jüngerer Bruder Janne sieht das anders. "Ich habe es mit einen einzigen Schlag geschafft, den Ball in das Netz zu kriegen", verkündet er voller Stolz.
Familie Hepp hat schon einige Male Minigolf gespielt, jedoch bisher zumeist auf größeren Anlagen. "Wir finden es hier für Kinder besonders schön", sind sich die Schwestern Giulia (11) und Kaja (10) einig. Die Anlage hätte genau das richtige Maß, dass man sich zwar anstrengen muss, aber es trotzdem gut schaffen kann.
Jede der 18 Bahnen habe ein Eigengewicht von 300 bis 400 Kilogramm, erzählt Carlos Merz, der auch selbst die Bauleitung für die Anlage übernommen hat. Tatsächlich wurden die Bahnen nämlich als Bausätze geliefert, sodass die Hindernisse und Banden vor Ort noch fachmännisch montiert werden mussten.
Der Minigolfplatz in Villmar-Weyer ist Montag und Dienstag von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet, an allen anderen Tagen von 9 bis 20 Uhr. Bei schlechten Witterungsverhältnissen ist jedoch nur dann geöffnet, wenn ein Spielbetrieb möglich ist. Die Ausstattung zum Spielen ist im Lokal "Wissegiggl" erhältlich.
Mit der Inbetriebnahme des Minigolfplatzes hat Carlos Merz einen weitereren Meilenstein auf dem Weg zu seiner Ferienanlage erreicht. Neben fünf jeweils fast 50 Quadratmeter großen Holzhütten für jeweils vier Personen befindet sich auf dem Grundstück ein achteckiges Ferienhaus mit vier Appartements.
In Anlehnung an die Entstehungszeit von Weyer, das im Jahr 790 erstmals als "Villare" in einer Schenkungsurkunde Kaiser Karls des Großen erwähnt wird, nennt der Bauherr sein Projekt das "Carolinger Hüttendorf".
In Kürze wird auf dem Areal noch ein für 50 Personen ausgelegtes Café eröffnet, das neben dem Frühstücksangebot für Übernachtungsgäste zu einem Ort werden soll, an dem sich auch die Bewohner von Weyer treffen und wohlfühlen.
Dieser Artikel ist erschienen am 25.07.2019 unter www.mittelhessen.de und wurde von Kerstin Kaminsky verfasst